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Der  Verdauungsvorgang

bei Ziegen & Zwerg-Ziegen

 

Die Verdauung  besteht aus:

Zerkleinern, zerlegen, verflüssigen und lösen der Nahrung.

Dadurch kann die Stoffaufnahme geschehen:

Durchsickern der verdauten Nährstoffe durch die Darmwand in die Körpersafte.

 

Die Mundhöhle

Zähne

zerkleinern die aufgenommene Nahrung.

Zunge

prüft den Geschmack formt die Bissen in Portionen und transportiert die Nahrung weiter der Kehldeckel öffnet sich und die Nahrung kann in die Speiseröhre gelangen.

Speichel

Macht den Bissen gleitfähig säubert die Nahrung quellt sie auf und beginnt bereits mit der Auflösung der Nährstoffe (verwandelt Stärke in Zucker)

Speiseröhre

Sie leitet die Bissen dem Pansen zu.

 

Schluckvorrichtung: oben und rechts mit Nahrungsbrei, unten links ruhender Zustand.

Die innere Ringmuskulatur und die äussere Längsmuskulatur befördern die Speise in den Pansen

Ä äussere Längsmuskulatur

Ä innere Quer/Ringmuskulatur

Ä Schleimhaut

Ä Schleimdrüsen

Ä Nahrungsbrei

 

 

Der Widerkauermagen

Die Ziege hat wie alle Wiederkäuer eine hochspezialisierte Form der Verdauung und besitzt einen vierteiligen Magen.

Beim Fressen zerkleinert die Ziege ihr Futter nur knapp. Die Speiseröhre des Wiederkäuers ist mit einer Rinne versehen, die durch zwei Hautfalten gebildet wird. Die gekauten Pflanzenteile drücken diese Falten der Schlundrinne auseinander, und die Nahrung wird zunächst im Pansen, gestapelt.

Der Pansen  beansprucht nahezu die gesamte linke Bauchhöhle deshalb verlagert sich die linke Niere nach rechts.

Beim erwachsenen Tier vermag er bis zu 10 Liter bei der Ziege so 4 Liter bei der Zwergziege Nahrungsbrei zu fassen.

Kräftige Muskelbewegungen schleudern den nicht gepressten Inhalt zwischen den Pansensäcken und zwischen Pansen und Netzmagen hin und her (Schleudermagen-Kontraktion wellenartige Geräusche), was eine gründliche Durchmischung bewirkt.

Beide Magenabschnitte sind dsenlos und sondern weder Verdauungssäfte noch Magensäure ab, deshalb entwickelt sich in ihnen eine vielfältige Welt von Kleinlebewesen, die man Magenfauna und Flora nennt. Diese Mikroorganismen vermögen, den schwerverdaulichen Anteil der pflanzlichen Nahrung (Zellulose), aufzuschließen und in Eiweiß umzuwandeln. Es beginnt ein Gärprozess (über 45 °C), bei dem sich Gase bilden (Kohlendioxyd, Methan usw.), welche durch Rülpsen abgeführt werden.

 

 

Gut eine halbe  Stunden nach beendigtem Fressen beginnt die zweite Phase der Futterverwertung, durch ein tiefes Einatmen wird das Wiederkäuen eingeleitet.

Das untere Speiserohr weitet sich aus, und Teile des Vormageninhaltes werden angesogen.

 Portionenweise wird Futterbrei ins Maul gestoßen, reichlich mit Speichel vermischt und zu einem dünnflüssigen Brei gekaut (40 bis 60 mal pro Minute).

Der gut zerkaute Brei gelang in die Vormägen zurück.

Sind Pansen und Haube genügend gefüllt, so gleitet das verflüssigte Futter in den Blättermagen über, der durch zahlreiche Häute viele Kammern aufweist.

 

Innenansicht

des Netz-, Blätter- und Labmagens

 

Im Blättermagen werden Speichel und überschüssige Feuchtigkeit ausgepresst. Der eingedickte Nahrungsfladen wandert nun in den Labmagen, wo er den Verdauungssäften ausgesetzt ist.

Es beginnt jetzt die eigentliche Verdauung, bei der auch viele Kleinlebewesen mit verdaut werden - dieses Protein was für unsere Ziegen eine willkommene gesunde zusätzliche Eiweißversorgung bietet.

 

Vormagen:

 

P Pansen (Wanst) fasst rund 7,5 Liter

N Netzmagen (Haube) etwa 0,4 Liter Inhalt

B  Blättermagen (Psalter) etwa 0,6 Liter

Die Tätigkeit im Vormagen

nennt man Biologische Verdauung

- Wirkung von Mikroorganismen

(1000 Wimpertierchen pro mm3 und

10'000'000 bis 20'000'000 Bakterien pro mm3)

P Pansenmuskelbewegungen

dies nennt man mechanische Verdauung

L Labmagen

Die eigentliche Verdauung

wird chemische Verdauung genannt

(Wirkung von Pepsin - verdünnter Salzsäure

und von Labferment

 

 

Der Mechanismus der Schlundrinne bei einem Kitz

ROT

Wenn das Kitz saugt

schliesst sich die Schlundrinne und die Milch gelangt

direkt in den Labmagen

BLAU

Bei

der Fütterung

mit Wasser und Raufutter

öffnet sich die Schlundrinne

Spezielle Muskel umschließen (von der Speiseröhrenmündung in den Pansenvorhof bis zur Einmündung in den Labmagen) eine Rinne von zwei Lippen, die man Schlundrinne nennt.

Wenn das Kitz saugt schließt ein kräftiger Reflex die Rinne zu einem 'Rohr.' Diese Erscheinung zeigt sich speziell bei der Aufnahme von Milchprodukten. Ein Reitz der Gefühlsnerven löst diesen Mechanismus aus. Dadurch gelangt die Milch direkt in den Labmagen.

Bis zum Alter von zwei Wochen funktioniert auch bei Wasser, dieser Schließreflex und verschwindet dann allmählich.

Von da an haben Wasser und Milch eine unterschiedliche Bestimmung und können sich auch nicht gegenseitig vertreten. Es wäre also ein großer Irrtum, die beiden Flüssigkeiten zu mischen, so dass diese Mischung in den Labmagen geführt würde. Dem Kitz würde die nahrhafte Milch im Labmagen fehlen und das notwendige Wasser für die Gärung im Pansen wäre auch nicht gewährleistet.

Bei einem frisch geborenen Kitz ist der Labmagen im Verhältnis von 1 zu 10 größer als der Pansen, der sich nur langsam dem Raufutter anpasst und erst mit 4 Monaten die richtige Größe erhält.

 

 

Die Gedärme

Das Bauchfell eine dünne seröse (mit Serum vermischtes Gewebe) Haut.

Dieses Bauchfell bildet in der Bauchhöhle große Falten, welche die Innereien in ihrer Lage halten. Außerdem enthalten die Bauchfellfalten Blut-, Lynphgefäße und Nerven, welche die Bauchorgane versorgen und Fett speichern, dazu gehören das Dünn- und Dickdarmgekröse sowie das kleine und das große Netz.

 

LINKS

kann man das große Netz

sehr gut erkennen

RECHTS

dasselbe Netz

verfettet

Pansen, Netz-, Blätter- und Labmagen sind mit dem Netz umgeben

Darmschlingen werden vom Gekröse gehalten.

 

Bei der Ziege beträgt die Darmlänge etwa 36 Meter

Bei einer Zwergziege beträgt die Darmlänge etwa 11 Meter

Im Vergleich dazu die Darmlänge eines Schäferhundes beträgt 5 Meter.

 

Die Verdauung findet zur Hauptsache im Dünndarm statt, dank den beigemischten Drüsensäften (Galle, Bauchspeichel, Darmsaft).

Restliche Zellulose die den Weg in die Gedärme gefunden hat wird im Blinddarm erneut von Bakterien aufgeschlossen.

Darmmuskeln schnüren den Darm ein und befördern den Darminhalt weiter. Die gelösten Nährstoffe treten durch die dünnwandige Schleimhaut der unzähligen Darmzotten in die Darmwandzellen ein.

 

LINKS Schleimhaut des Dünndarms

Dz = Darmzotten

Ld = Lieberk. Drüsen

Md = Muskelschicht der Darmhaut

 

RECHTS

Längsschnitt einer Darmzotte

und daneben Blutgefässe derselben

 

Zucker- und Eiweißteilchen wandern in die Blutkapillaren, über die Pfortader gelangen sie in die Leber. Die gelösten Fettstoffe gelangen in die Lymphgefässe und werden über den Milchbrustgang weitergeleitet.

Im stark ausgebuchteten Dickdarm wird der Rest der Nährstoffe aufgesogen, so dass nur noch das Unverdaute übrig bleibt. Durch Flüssigkeitsentzug verdickt sich der Nahrungsbrei und gelangt als geformter Kot in den muskulösen Enddarm. Der Mastdarm entfernt den Kot aus dem Körper.

 

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Forschungsstation für Ziegen und Zwergziegen

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