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Blauzungenkrankheit

Synonym:  Bluetongue, Maulkrankheit. Catarrhal fever

 

Die Blauzungenkrankheit ist eine virale Infektionskrankheit von Wiederkäuern.

Der Auslöser dieses Krankheitserreger ist das Blue-Tongue-Virus BTV, es handelt sich um ein Orbivirus aus der Familie der Respiratory enteric orphan Virus und er gehört somit zu den unbehüllten doppelsträngigen RNA-Viren, bis anhin sind mindestens 24 verschiedene Serotypen bekannt die eine unterschiedliche Virulenz aufweisen. Das bedeutet je nach Tiergattungen zeigen sich unterschiedlich starke Symptome.

 

Übertragung

Via Stechmücken der Gattung  Culicoides imicola aus der Familie der Gnitzen

Via Stechmücken  diverser Culicidae gattungen  nachweislich via C. actoni, C. brevitarsis, C. fulvus C. imicola, C. insignis, C. nubeculosus und C. variipennis

Via  Zecken

Via Lausfliegen

Möglicherweise via Wadenbeisser.

Via Ohrmarkenzange.

Via viruskontaminierte Spritzen auch bei tierärztlicher Tätigkeiten.

Die Blauzungenkrankheit wird nicht von Tier zu Tier übertragen, es besteht allerdings die Möglichkeit über Verletzungen also Blut zu Blutkontakt, ist ausser beim setzen von Ohrmarken von Tier zu Tier eher unwahrscheinlich. 

 

Symptome

Bei der Ziege zeigen sich selten bis schwach Symptome.

Übermässiges Blutvorkommen in Organen und Gewebe.

Leiche Schwellungen, Blässchen und Geschwüre im Maul.

Vermehrter Speichelfluss.

Klauensaumentzündung.

 

Beim Schaf treten unterschiedlich aber eher massive Symptome auf

bis 8 Tage anhaltendes Fieber.

Übermässiges Blutvorkommen in Organen und Gewebe vermehrte Blutfülle der Kopfschleimhäute sowie innere Blutungen.

Starke Schwellung an Augenlidern, Lippen und Ohren.

Blaurote bis blaue Färbung im Maulbereich und der Zunge.

Geschwüre an den Schleimhäuten.

Häufig schaumiger oder gar eitriger Speichelfluss, Nasenausfluss und Atembeschwerden.

Muskel- und Klauensaumentzündung dadurch Lahmen.

Manchmal auch Aborte und angeborene Missbildungen.

 

Beim Rind zeigen sich die Symptome sehr selten bis gar nicht.

Übermässiges Blutvorkommen in Organen und Gewebe.

Leiche Schwellungen und Geschwüre im Maul.

Vermehrter Speichelfluss

Zitzenveränderungen.

 

Verbreitung

Durch Tierbewegungen, mittels Sperma und Insekten die durch Flugzeuge und starke Winde verbreitet werden.

Wenn ein Blut saugenden Insekt das Blut eines bereits infizierten Tieres aufnimmt, überträgt das Insekt, nach einem in seinem Körper vorangegangen Vermehrungszyklus des Virus, beim nächsten Saugen auf ein anderes Tier.

Die Krankheit wurde erstmals im Süden von Afrika bei Merinoschafen entdeckt und mit der Verbreitung dieser Schafe in andere Teile Afrikas wo die Culexmücke sie rasant weiter verbreitete, Nordamerika Arabien Asien wurden betroffen und über die Mittelmehrinseln gelangt sie nach Europa

Erstmals in Europa aufgetreten ist sie im Jahr 2000  in Balearen, Korsika, Sardinien und auf Sizilien, im  2001/2002 in Bulgarien, Griechenland, und der Türkei, 2003 in Argentinien, Brasilien, Jugoslawien, Singapur, Südamerika und Tunesien. 2006 ist die Krankheit in den Niederlanden und Deutschland aufgetreten

 

Schutzmassnahmen

Verschluss von Regentonnen mit Mückengittern.

Dachregenrinnen auf Durchgängigkeit prüfen, um stehendes Wasser zu vermeiden.

Eimer, Gießkannen, Blumentöpfe trocken oder auf den Kopf gestellt lagern.

Gartenteiche regelmäßig mit Larven abtötenden Substanzen behandeln, alternativ Besatz mit Fischen, welche sich von Larven ernähren.

Entsorgung aller im freien gelagerten Autoreifen, wenn jemand für die Tiere Autoreifen zum Spielen aufstellt sollten Löcher angebracht werden damit das Wasser abfließen kann.

Gezielter Einsatz von Insektenschutzmitteln o.ä.

Nicht Wissenschaftlich belegt: Knoblauchgeruch mögen einige Mücken nicht besonders,  Knoblauchraucherstäbchen Knoblauch aufhangen im Stall oder mit Knoblauch durchtränke Tücher, wer zwischendurch mit Knoblauch arbeit kann mit mehr Erfolg rechnen, als derjenige welcher ständig Knoblauch benutzt.

 Mücken werden meist bei beginnender Dämmerung aktiv.

 

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