Harnsteine
Harnsteine / Harngriess / Obstruktive Urolithiasis
Kommen häufig bei Kastraten und bei männlichen Tieren vor, kann aber auch weibliche Tiere (vor allem Kreuzungen Ziege X Zwergziege - Verengungen im Bereich der Harnwege) betreffen.
Harnsteine sind hauptsächlich eine Fütterungsbedingte Erscheinung der überwiegend dickere Tiere unterliegen. Wassermangel so Mineralmangel bzw. einseitiger Überschuss, Überfütterung, Kraftfutter im Zusammenhang mit Bewegungsmangel sind oftmals die Ursache.
Kastrate trifft es am häufigsten, weil sie zu mastig gefüttert werden und zu wenig Bewegung haben. Mit der Kastrationsmethode haben Harnsteine nichts zu tun.
Symptome
- herumstehen mit gesenktem Kopf.
- pressen, vermehrtes Durchstrecken des Körpers.
- erhöhter Puls und Atmung.
- stöhnen.
- zähneknirschen.
- Pansentätigkeit gestört bis keine Pansentätigkeit vorhanden.
- Beine spreizen zum Urinieren.
- Atem nach Harn riechend.
- Harntröpfeln bis kein Harn absetzen.
- mit dem Kopf oder Fuss gegen den Bauch schlagen.
- Futterverweigerung.
- geschwollener Bauch
Massnahmen
Zum Tierarzt oder in die nächste Tierklinik bringen.
Ursache
- Kraftfuttergabe
- Getreidemischungen
- Brot, Popkorn, Klee
- anderes Eiweisshaltiges Zuchtgras
- Emd/Kummet
- verminderte Speichelproduktion
- Mastfutter, Mast durch Milch
- zu viel Kieselsäure
- zu enges Ca : P-Verhältnis im Mineralsalz
- zu viel Phosphor (überdüngte Böden)
- übermäßiges Angebot von Vitamin A, Vitamin C und Vitamin D
Vorbeugen
- steht's frisches und sauberes Wasser zur Verfügung stellen
- zur Verfügung stellen eines Salzlecksteines
- zur Verfügung stellen von Mineralsalzgriess
- Wasseraufnahme kontrollieren. Bei zu geringer Wasseraufnahme wenig Viehsalz über das Heu streuen.
- kein Kraftfutter, Brot, Mais oder Getreide
- Milchmenge bei von Hand zu fütternden Kitze einhalten
- kein Hafer der Milch beifügen
- kein Mastfutter verabreichen
Die Entstehung von Harnsteinen:
Meist sind mehrer Faktoren für die Bildung von Harnsteinen verantwortlich.
Im Harn sind Hemmstoffe vorhanden, welche eine Bildung von Steinen normalerweise verhindern, sinkt oder erhöht sich jedoch der pH-Wert, werden diese Hemmstoffe zerstört und dem Weg zur Bildung von Harnsteinen steht nichts mehr im Weg.
Hat sich einmal ein Nidus gebildet, kann er bei bestimmten Harnklimen zu einem Harnstein
heranwachsen. Die Wachstumsphase ist vom Grad und der Dauer der Übersättigung des Urins abhängig.
Tiere die weiden also Extensivhaltung leiden vermehrt unter silikat- oder kalziumhaltige Harnsteine.
Tiere der Intensivhaltung oder bei Stallhaltung können an phosphathaltige Steinen leiden.
Forschungsstation für Ziegen und Zwergziegen
Administration: administration@ziegen-zwergziegen.ch
© Copyright: alle Daten und Bilder auf diesen Seiten sind urheberrechtlich geschützt.
© 2003 by Marianne Brunner, Pro Litteris CH-Zürich
http://www.ziegen-zwergziegen.ch/