1. Einzellige Parasiten
1.1. Eimeriose / Kokzidiose
Bei Ziegen und Schafen sind zwischenzeitlich ca. 30 verschiedene Arten von Eimerien bekannt. Man geht heute davon aus, dass jede Tierart ihre spezifische Emerienarten hat.
Betroffen sind vor allem Lämmer im Alter von 4-7 Wochen. Bei Weidetieren kommt es im Mai und Juni zu erhöhtem Auftreten von Oozysten (geschlechtsreife Form). Die Oozysten von Eimerien sind recht widerstandsfähig. Sie überleben Temperaturen von -19° C bis -25°C über mehrere Monate, sterben jedoch bei noch tieferen Temperaturen sowie Temperaturen von über 40°C innerhalb von 4 Tagen ab.
Symptome: es kommt, je nach Stärke des Befalls mit Kokzidien, zu einer katarrhalischen bis blutigen Entzündung des Dünn- und Dickdarms. Dies führt zu grünlichem bis blutigem Durchfall für etwa 1 Woche, Abmagerung und Austrocknung. Bei Lämmern kann diese Erkrankung tödlich enden.
1.2. Toxoplasmose
Die
Infektion mit Toxoplasmen ist eine wichtige Ursache von Fehlgeburten bei Ziegen
und Schafen.
Der Erreger wird durch Katzenkot übertragen (kontaminierte Weiden, infiziertes
Heu oder Kraftfutter). Die Infektion betrifft meist die gesamte Herde. Wie beim
Menschen bilden auch Ziegen eine Immunität gegen Toxoplasmen bis zum Erreichen
der Geschlechtsreife. Gefährdet sind jedoch Tiere, die bis dato toxoplasmenfrei
waren und sich während der Trächtigkeit anstecken.
ACHTUNG: Wie die Toxoplasmose bei Katzen ist auch die Toxoplasmose bei Ziegen
eine Zoonose. Menschen können durch den Verzehr von nicht ausreichend gefrorenem
Fleisch (mehr als – 18°C) oder roher Ziegenmilch mit Toxoplasmose infiziert
werden.
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