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3. Zestoden / Bandwürmer

 

Alle Bandwurmarten benötigen für ihre Entwicklung als Zwischenwirt Moosmilben, die in humusreichem Boden leben. Da sich die Moosmilben von organischem Material ernähren, verzehren sie auch die mit dem Kot abgesetzten Bandwurmeier. Aufgrund der langen Lebensdauer von Moosmilben können die Larvenstadien der Bandwürmer bis zu 2 Jahre im Zwischenwirt überleben. Bestimmte Bandwurmeier überstehen auch die Passage des Verdauungstraktes von Vögeln und werden – noch immer infektiös -mit dem Vogelkot wieder ausgeschieden und so weiter verbreitet.

Verzehrt ein Endwirt einen infizierten Zwischenwirt, werden die Bandwurmfinnen im Dünndarm frei und entwickeln sich innerhalb von 30-52 Tagen zu geschlechtsreifen Bandwürmern. Diese Infektionen treten fast ausschließlich auf der Weide auf und betreffen zu einen hohen Prozentsatz Jungtiere. Je stärker eine Weide genutzt wird, umso größer ist die Anzahl infizierter Moosmilben und damit das Infektionsrisiko für den Endwirt. So können z.B. bei Wechselnutzung von 2 Weiden diese nach 4 Jahren, bei Weiderotation auch schon innerhalb von 3 Jahren diese so stark mit Bandwurmfinnen infiziert sein, dass es zu Entwicklungsstörungen  bei den Lämmern (vermindertes Wachstum) kommen kann.

 

Links im Bild.

Der Bandwurm gut zu erkennen. In dem Betrieb wurden regelmäßig Kotuntersuchungen durchgeführt, der Bandwurm konnte trotz typischer Symptome nicht im Kot nachgewiesen werden, erst nach dem Tod des Alttier fand man bei der Sektion über 25 Meter davon. Leider starben nach der Behandlung noch etliche Jungtiere an der fortgeschrittenen Kachexie.

 

Bild rechts:

Bandwurm ca. 25 Meter an einem Stück

 

Ob ein Bandwurmbefall in jedem Fall krankmachend ist, ist noch umstritten. Es werden immer wieder Tiere gefunden, die trotz nicht unerheblichem Bandwurmbefall keine Symptome zeigen. Fakt ist jedoch, dass durch das Anheften des Bandwurms an der Darmschleimhaut Schädigungen in der Darmwand entstehen, der Nahrungsenzug und die Abgabe von toxischen Stoffen durch den Bandwurm schädigend wirken können. So sinkt z.B. der pH-Wert im Dünndarm in den sauren Bereich, was zu einer Veränderung bei den verdauungsunterstützenden Darmbakterien führt = noch mehr Verlust an Nährstoffen sowie langsame Übersäuerung des Gesamtorganismus.

Durch einen Bandwurmbefall können vermehrt Klostridieninfektionen entstehen.

SYMPTOME: Abwechselnd Durchfall und Verstopfung, Anämie, Abmagerung, Veränderungen im Fellzustand.

 

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