FÜTTERUNG
Die Ziege/Zwergziege sind Wiederkäuer und haben einen empfindlichen Verdauungsmechanismus Eigentlich wird nicht die Ziege/Zwergziege gefüttert, sondern Millionen von Pansentierchen, welche wiederum die Ziege/Zwergziege ernähren. Um ein Gleichgewicht dieser Pansentierchen also eine gesunde Ziege/Zwergziege zu halten ist eine artgerechte Fütterung unumgänglich.
|
Ziegenweide
Eine Vielfalt an Pflanzen sollte in einer Ziegenweide vorhanden sein, Zuchtgras wie Klee oder Luzernewiesen sind für Ziege/Zwergziege nicht geeignet.
Weidet die Ziege, sollte ihr täglich Gerstenstroh angeboten werden, da ihr Verdauungssystem auf Raufutter angewiesen ist.
Im Winter
Im Winter sollte man der Ziege/Zwergziege mit gutem Heu, welches ebenfalls eine Vielfalt an Pflanzen beinhaltet, morgens und abends anbieten.
Im Frühjahr kann man die Morgenfütterung mit Emd/Kummet ersetzen damit sie sich etwas auf die Weidezeit (das saftige Gras) vorbereiten kann.
Die Futtermenge hängt vom jeweiligen verbrauch eines Tieres ab und ist deshalb individuell.
Fresszeit und Menge
Mindestens zwei Stunden je Morgen und Abend sollte die Tiere fressen können, liegt nach zwei Stunden noch massenweise Heu in- oder direkt unter der Heuraufe, bekamen sie zuviel, ist die Heuraufe jedoch leer und darunter kaum noch Heu zu finden, bekamen sie zu wenig.
Bei einer kontrollierten Fütterung ist auch gewährleistet, dass die Ziege/Zwergziege nicht nur gerade das frisst was ihr am besten schmeckt.
|
Brennnessel Die Brennnessel ist eine wichtige Futterpflanze, gerne gefressen wird sie allerdings erst, wenn sie geschnitten ist, deshalb Brenneseln nicht vernichten sondern einfach schneiden und liegenlassen. |
Laubbäume Als beliebte und gesunde Abwechslung bietet sich das Laub (Äste) sämtlicher ungespritzter Obstbäume, der Esche, Haselnuss, Buche Ulme, Ahorn, Weide, Birke, Weissdorn, Sanddorn, Brom- Him- und Johannisbeerstauden und Traubenäste. ab und zu auch Eiche, Linde und Walnuss. |
|
|
Nadelbäume Auch eine Palette an Nadelbäumen steht unseren Ziegen/Zwergziegen zur Verfügung und bietet vor allem im Winter eine kostbare Zusatznahrung. An erster Stelle befinden sich die Weiss- und Rottanne (Fichte) auch Kieferarten und die Zypresse (Vorsicht! die Zypresse sieht der Thuja sehr ähnlich, welche aber schädlich für die Tiere ist, innerliches Verbluten) und Lerchen sind gern gesehen. Mit Vorliebe wird auch die Rinde abgenagt, die Esche und die Weisstanne stehen dabei an erster Stelle. Äste sollten nicht einfach auf den Boden gelegt werden, sondern aufgehängt, was am Boden liegt ist nicht gerade attraktiv für die Tiere.
|
|
Weisstanne ist vor allem nach einer Geburt hilfreich bei der Rückbildung der Gebärmutter.
|
|
Eibe - Giftdatenbank Bei Unsicherheit was für eine Pflanze, Baum, Strauch da vor einem steht, ist es besser sich zunächst genau zu erkundigen hat man den Namen kann ein Blick in die Giftdatenbank der Uni Zürich Aufschluss über eine Unbedenklichkeit liefern.
|
|
|
Zypresse und Thuja Zypresse ist nicht giftig jedoch Thuja schon, Thuja ist relativ gefährlich, weil es zusätzlich noch das Blut verdünnt und zu inneren Blutungen führen kann, auf den ersten Blick sehen sich Zypresse und Thuja ähnlich – ist man also nicht sicher um was es sich handelt sollte man keine Experimente auf kosten der Tiere wagen. |
|
|
Holunder und Efeu Ziegen fressen ab und zu auch von Holundersträuchern, da diese aber Blausäureglykosid enthalten, können sie Durchfall auslösen, deshalb ist es besser auf die Gabe von Holundersträuchern zu verzichten. Efeu ist für unsere Ziegen nicht giftig, trotzdem sollten sie nicht in allzu großen Mengen angeboten werden. Efeu ist vor allem nach einer Geburt hilfreich bei der Rückbildung der Gebärmutter. |
Rosen und Geranien
Auch ungespritzte Rosen und Geranien lieben Ziegen und Zwergziegen, was jedoch dann eher dem Besitzer ein Dorn im Auge ist. Beides ist nicht giftig für unsere Ziegen/Zwergziegen
Früchte
Hier nun noch die Früchte, welche im Maß Ziegen/Zwergziegen als Belohnerli/Leckerli oder einfach so zwischendurch angeboten werden können: Äpfel, Birnen, Aprikose, Pfirsiche, Pflaumen, Zwetschgen, Kiwi, Banane, Melone, Tomate, Möhren mit Kraut, Haselnuss, Wahlnuss, Rosinen.
Bei wild wachsenden Früchten und Nüssen ist es Ratsam sich zuerst zu erkundigen bevor man die Tiere fressen lässt, so manche Ziege/Zwergziege trägt einen Leber oder Nierenschaden davon wenn ihr wahllos, alles angeboten wird. zum Beispiel sind Kastanien Giftig für unsere Ziegen/Zwergziegen, so auch die grüne Schale unserer Walnuss |
|
Kartoffel (Solanum tuberosum) Ursache für akute oder chronische Vergiftungen sind Solanidin und Steroide-Alkaloide Alkaloide in Pflanzen: Die Pyrrolizidinalkaloide werden in der Leber in Metaboliten umgewandelt, welche irreversibel mit der DNA und anderen Makromolekülen reagieren und zur Schädigung der Leberzellen führen, was auch viele Monate nach der Aufnahme der Alkaloidhaltigen Pflanzen zum Tode führen kann. |
|
Kraftfutter
Auf zusätzliche eiweißhaltige Futtermittel sollte gänzlich verzichtet werden, dazu gehören jegliche Arten von Kraft- oder Mastfutter, sämtliche Getreidesorten, Mais und Brot, ebenso sollte auf Luzerne- oder Kleeheu/Wiesen verzichtet werden. Eiweißhaltige Futtermittel zerstören das Gleichgewicht der Pansentierchen oder töten diese ganz ab was im mildesten fall die Leber zerstört und im Schlimmsten Fall zum plötzlichen Tod führen kann. Es gibt unzählige Leckerlis, so dass es sicherlich kein Weltuntergang bedeutet, wenn man auf schädliche Futtermittel verzichtet.
(siehe auch unter fütterungsbedingte Krankheiten - bitte hier klicken)
|
Salz Mineralien und Vitamine: Ein Salzleckstein und Mineralsalzgrieß ohne Kupfer sollte im Ziegen/Zwergziegenstall zur freien Verfügung angeboten werden. Einmal im Jahr oder während der Trächtigkeit sowie Säugezeit empfiehlt es sich ein Vitamin – Präparat zuzufüttern dazu bietet die sano-pharm die geeigneten Mischungen siehe Link Mineralien |
Wasser Frisches Wasser muss in jedem Stall für Ziegen/Zwergziegen zugänglich sein. Um frisches Wasser anzubieten eignen sich, Eimer oder ein Schwimmerbecken. |
Nicht geeignet sich Pendeltränkebecken oder Tränkebecken mit Zungen bei beiden muss die Ziege/Zwergziege zuerst stossen um an das Wasser zu kommen, es fliesst nicht genügend Wasser nach, dass sie das Wasser in geeigneten Saugmengen aufsagen kann.
Forschungsstation für Ziegen und Zwergziegen
Administration: administration@ziegen-zwergziegen.ch
© Copyright: alle Daten und Bilder auf diesen Seiten sind urheberrechtlich geschützt.
© 2003 by Marianne Brunner, Pro Litteris CH-Zürich